Ich bin nun seit rund 11 Wochen Mami. Tja, was soll ich sagen? Es ist nicht alles so einfach wie ich es mir gewünscht oder vorgestellt habe. Die äußeren Narben sind verheilt, doch mein Inneres hat manchmal noch sehr zu kämpfen. Und so, liebe Mütter und werdende Mütter, rede ich tatsächlich viel mit mir selbst oder mit Matteo. Aber trotzdem: Das Leben als Mutti kann manchmal ganz schön einsam sein. Ich verschicke per Whatsapp fast nur noch Sprachnachrichten, um meine Stimme auch für Erwachsenengespräche zu benutzen. Klar, ich gehe oft zu Müttertreffs oder zum Sport, treffe mich mit Freundinnen, die auch Kinder haben. Doch ein geregelter Tagesablauf sieht anders aus.

Das Leben, das ich kannte, ist unwiderruflich vorbei!

Ich weiß nie, was der Tag bringen wird. Pläne machen, gut und schön. Aber diese dann auch umsetzen zu können, dass ist die Krux. Manchmal besteht mein Tag nur aus spazieren gehen, meiner neuen Freizeitbeschäftigung. Egal bei welchem Wetter, rausgehen ist Pflicht, auch manchmal erst im Dunkeln, weil ich vorher nicht dazu komme.

Im Grunde besteht das Leben von Matteo derzeit nur aus: Essen, Schlafen und sich in die Windel machen. Leider nimmt er dabei keine Rücksicht auf die Uhrzeit 😉 Er ist ein kleiner Diktator. Erst machen sie einen mit dieser fiesen Niedlichkeit gefügig, nur um uns dann mit Schlafentzug zu foltern. Und im nächsten Moment betrachtet er seine Umwelt wieder aufmerksam, lacht und erzählt unglaublich viel.

Doch die gut gemeinten Ratschläge vor der Geburt „schlafe noch einmal richtig“, „faulenze den ganzen Tag“, „mach etwas nur für dich“, „genieße die Zweisamkeit“ und und und… Sie sind alle wahr!

Ich würde töten für eine Nacht, in der ich 8-10 Stunden am Stück durchschlafen kann 😉 Oder für einen geregelten Tagesablauf mit einem warmen, leckeren Mittagessen um Punkt 12. Wann und wie viel ich will. Mich spontan irgendwo treffen. Einen Tag lang nur Netflix Serien schauen. Doch ich vermisse mich selbst am allermeisten.

Früher stand man in seinem eigenem Leben selbst im Mittelpunkt

Dieser Mittelpunkt hat sich nun auf das Menschlein verlagert, das komplett von dir abhängig ist. Zuerst kommt er, dann irgendwie alle anderen aus der Familie und dann ich. Man ist an erster Stelle immer Mama, danach erst Partnerin, Frau und dann man selbst.

Das „Mama sein“ kannst du nie wieder abschalten. Ohne Kind, auch wenn es gut versorgt ist, fühlt man sich immer ein bisschen wie Hund ohne Schwanz.

Die Stunden und Tage ziehen an einem vorbei, wie ein rasender Zug, den man nicht aufhalten kann. Mutter sein ist zugleich das schönste und anstrengendste was ich erlebt habe. Doch ich mache alles jeden Tag gerne, sehr gerne, denn darauf habe ich volle 40 Wochen gewartet.

M – Multitaskkünstlerin
A – Alleskönnerin
M – Mutig
A – Absolut perfekt