Der erste Gedanke, der nun bei vielen kommen mag, ist, die Angst vor der Geburt: Die Schmerzen, das Ungewisse. Wird alles so laufen, wie ich es haben will? Nun, da kann ich euch beruhigen. Diese Ängste habe ich nicht.

Ich habe, wie unsere Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs vorgeschlagen hat, einen Geburtsplan erstellt. Völlig an diesen gebunden bin ich nicht und habe auch meinen Kopf nicht komplett darauf eingestellt. Wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Ich denke, wer sich im Vorfeld einige grundsätzliche Gedanken zur Geburt macht und sich durch lesen und recherchieren vorbereitet, bekommt eher die Geburt, die er sich wünscht und vorstellt. Nur versteifen darauf sollte man sich nicht. Ich lasse also alles ganz entspannt auf mich zukommen. Ändern kann ich das, was unvorhergesehenerweise kommen wird, eh nicht. Und dann wäre ein „Plan“ hinfällig. Ich akzeptiere ungeplante Änderungen im Ablauf und freue mich schon jetzt wahnsinnig auf unser kleines Wunder.

Ich lese derzeit viele Geburtsberichte, weil mich das entspannt und mich auch in keinster Weise irgendwie beunruhigt – selbst wenn mal etwas „schief“ geht. In den meisten Fällen ist dies ein notwendiger Kaiserschnitt und nichts weltveränderndes.

Aber darum geht es ja im meinem Artikel heute nicht. Meine Ängste drehen sich eher um die Zeit nach der Entbindung.

Ich habe eine wirklich große Angst davor, wenn der kleine Wurm auf der Welt ist. Der Gedanke daran, für einen Menschen voll und ganz verantwortlich zu sein. Die Angst, etwas falsch machen zu können. Vielleicht legt sie sich, sobald er da ist und ich merke: „So schlimm, wie gedacht, ist es überhaupt nicht“. Die Angst übermannt mich einfach zwischendurch und schränkt mich ein. Sie taucht ab und zu auf und dann muss ich darüber reden. Ich habe zur Zeit eine regelrechte Scheu vor Neugeborenen – obwohl das nie so gewesen ist. Sie sind sooo niedlich, aber nehmen möchte ich sie nicht, weil ich nichts falsch machen will.

Von meinem Liebsten möchte ich dann hören, dass er für mich da ist und wir das gemeinsam schaffen. Das bekomme ich in der Form nur leider nicht so häufig zu hören. Er möchte mich dann anders unterstützen, da er ja schon Erfahrung von unserem Bonuskind mitbringt, was auch völlig ok ist. Aber eigentlich würden diese zwei Sätze ausreichen. Er ist eher auf der Schiene, dass ich, da er mich lang genug kennt und weiß, wie ich mit Kindern umgehe, eine tolle Mutter sein werde und ich keine Angst zu haben brauche. Und das er mir den Rücken freihält, wenn ich einfach mal entspannen möchte. Es gibt mir Kraft zu wissen, dass er immer für mich da sein wird und mich bestmöglich unterstützt.

Vielleicht ist es genau diese Angst, die mich daran hindert, derzeit mit den Vorbereitungen weiter zu machen. Eine Art Verdrängung: „Wenn ich noch nicht alles fertig habe, kommt er auch noch nicht.“ (hahaha) Als ob es so einfach wäre 😉 Wenigstens haben wir uns letzte Woche endlich für eine Klinik entschieden. In der 33. SSW sollte man das ja auch langsam abgehakt haben…

Also immer einen Schritt vor den anderen, dann wird das schon.

Habt ihr mit irgendwelchen Ängsten zu kämpfen?