Dienstagabend war es soweit: Die 3. Stunde des Geburtsvorbereitungskurses stand an und diesmal mit Männern. Schatzi hatte das ganze ja schon vor 10 Jahren einmal durchgemacht, konnte sich aber eher weniger daran erinnern und wollte seine Kenntnisse daher auffrischen. Ich war auch schon ganz gespannt, weil wir schon am Anfang die Info bekommen haben, dass wir in den Stunden über die Geburt in Theorie und Praxis sprechen werden.

Bei sehr warmen Temperaturen ging es um 18 Uhr in unserer Hebammen Praxis mit 6 Pärchen los. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Männer,weil wir Frauen uns ja schon kannten, begannen wir in die Welt der Geburt einzutauchen.

Es gab (glücklicherweise aus Stoff) ein Becken nebst Plazenta, Fruchtblase, Nabelschnur und ein Baby – und dieses Baby musste durch das Becken nach draußen. In ca. 1 ½ Stunden wurde uns anschaulich vermittelt, wie das von statten geht. Wie das Baby richtig liegen muss und was in der Zeit passiert, wo sich der Muttermund öffnet. Auch wurden wichtige Fragen beantwortet, z.B. wieso man liegend ins Krankenhaus transportiert werden soll, wenn man einen vorzeitigen Blasensprung hatte. Es kann dadurch nämlich zu einem Nabelschnurvorfall kommen. Dabei kann die Nabelschnur vor den vorangehenden Teil des Kindes rutschen. Da die Nabelschnur dadurch abgeklemmt wird, kann das Kind nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Gruselige Vorstellung.

Vorzeitiger Blasensprung bedeutet: Bevor die Wehen beginnen und wenn das Fruchtwasser schwallartig kommt und nicht nur tröpfchenweise. Das war mir tatsächlich alles so nicht bewusst.

Natürlich ist so eine Geburt, nicht mit dem Baby zu Ende. Am Schluss der Theorie gab es noch eine Info zu den Nachwehen, der Nachgeburt (Plazenta), dem Schneiden der Nabelschnur und was eigentlich mit dem Baby nach der Geburt gemacht wird.

Ich war nach so viel Input schon kaum noch in der Lage etwas aufzunehmen, daher hieß es dann: Wir kommen jetzt zum praktischen Teil.

Auch wenn man jetzt denkt, ahhh nun kommen wir zu dem Teil wo gehechelt wird. Nix da, wir sollten uns alle gemütlich auf die Matte mit Stillkissen legen und Entspannen üben oder eher, Atmen üben. Tief ins Zwerchfell rein und nicht nur oberflächlich. Dabei wäre ich fast eingeschlafen, weil ich schon so müde war. (hihi)

Die nächste Übung oder eher die nächsten Übungen drehten sich um Positionen. Also angenehme Positionen, wenn die ersten Wehen beginnen, wenn sie stärker werden und zu guter Letzt drei Arten von möglichen Geburtspositionen. Auf allen vieren, die übliche Liegendgeburt und der Gebärhocker. Den fand ich von den drei Arten überraschenderweise am besten. Mal sehen ob ich das auch noch so sehe, wenn es dann soweit ist. 🙂 Die Männer waren die ganze Zeit an unserer Seite und bekamen gesagt, was sie zu tun haben, um uns zu unterstützen.

Nach langen und informativen fast 3 1/3 Stunden war der Partnerabend auch schon wieder vorbei.

Zurückblickend: Es ist schon ein wenig unvorstellbar, wenn man sieht was 10cm Durchmesser bedeuten – erstrecht, wenn man dann den Kopf eines Babys sieht, der da durchpassen muss :-/ Ich habe weiterhin keine Angst vor der Geburt und vor den möglichen Schmerzen, aber sehr großen Respekt. Auch vor allen Frauen, die das schon geschafft haben und womöglich auch mehrmals. 🙂